Kein Engagement? Wie Zero Click Searches alles verändern
In den letzten Jahren sind Suchmaschinen zunehmend zu Antwortmaschinen geworden – oder nicht? Mit dem Local Pack in der lokalen Suche oder dem Shopping-Panel bei einer klaren Kaufabsicht haben sie die klare Absicht, die Anfrage der Nutzer:innen vollständig auf der Suchergebnisseite (SERP) zu beantworten.
Mit Search Generative Experience (SGE) tüftelte Google bereits vor Jahren an einer KI-gestützten Suche, die heute als AI Overviews Suchanfragen direkt beantwortet, weshalb externe Websites – und eben auch Unternehmenswebsite – Traffic-Einbußen erleiden.
Die neue Generation der Suche führt also zu einem veränderten Verhalten der Nutzer:innen und läutet die Ära der Zero Click Searches (Null-Klick-Suchen) ein. Für Unternehmen, die ihre Online-Sichtbarkeit erhöhen und Traffic auf ihre eigenen Websites (und lokalen Landingpages) lenken möchten, sind das keine guten Nachrichten.
Wir klären auf – auch darüber, wie du deine SEO-Strategien anpassen kannst.
Was sind Zero Click Searches?
Von einer Zero Click Search – oder Null-Klick-Suche – ist die Rede, wenn Nutzer:innen ihreSitzung abbrechen oder zumindest kein Suchergebnis anklicken. Das heißt, die Informationen auf der Suchergebnisseite (SERP) werden anstelle einer weiterführenden Website als Antwort genutzt. So sorgen Null-Klick-Suchen dafür, dass Nutzer:innen nicht zu anderen Anbietern wechseln; eine logische Entwicklung aus Sicht der Suchmaschinen.
An und für sich sind Zero-Klick-Suchen nicht neu; vor allem nicht bei Google. Der Suchmaschinen-Gigant experimentiert damit seit 2005 – angefangen mit Google Local – und hat seitdem seinen Ranking-Algorithmuskontinuierlich verbessert: Universal Search (2007), Google Autocomplete (2009 als Suggest eingeführt), Google Instant (2010), Knowledge Panels (2012), Featured Snippets (2014), Quick Answers (2014), Local Packs (2015), People Also Ask Box (PAA; 2015) und AI Overviews (2024).
Im Jahr 2019 wies eine Studie von Jumpshot und SparkToro allerdings darauf hin, dass mehr als 50 Prozent der Suchanfragen am Desktop als Zero-Click-Searches enden. Der jüngsten Studie von SparkToro zufolge klicken nur noch 360 von 1.000 Nutzer:innen in den USA – und 374 in der EU – auf einen Link auf der Suchergebnisseite. Fast 60 Prozent der Google-Suchen enden also ohne einen einzigen Klick.
Wie beeinflussen Zero Click Searches dein SEO-Marketing?
Auch wenn Google es immer wieder bestreitet: Klicks sind ein wichtiger Rankingfaktor, wie auch das Google-Kartellverfahrens kürzlich offenbarte. Bei Zero Click Searches wiederum fällt der Klick auf deine Website – und damit ein wichtiger Hebel für dein Suchranking – weg.
Sichtbarkeit schaffen Zero Click Searches – im Gegensatz zu Confersiona aber allemal, weshalb sich Null-Klick-Suchen bzw. Null-Klick-Suchergebnisse nicht ausschließlich negativ auf dein SEO-Marketing auswirken.
Auch zu bedenken ist, dass Zero-Click-Suchanfragen nicht zwingend von deiner Zielgruppe sind; zumal sich wirklich kaufbereite Kund:innen weiter informieren und dann doch noch deine Website besuchen werden.
AI Search: Die neue Ära der lokalen Online-Suche?
Mit welchen SERP-Features baut Google seine Reichweite mit Zero-Click-Searches aus?
In den letzten Jahren hat sich die lokale Suchergebnisseite von Google ganz schön verändert. Genauer gesagt sind immer wieder neue Features hinzugekommen, mit denen Google versucht, Nutzer:innen auf der Suchergebnisseite zu halten – sprich: sie vom Klicken abzuhalten, was für Unternehmen wiederum wichtig ist.
Nicht jede Suche löst diese SERP-Features vor, die wir dir gleich vorstellen werden und genauso wenig führt jede dieser Suchen automatisch zu einer Null-Klick-Suche. Allerdings geben sich viele Nutzer:innen – je nach Suchabsicht mit den Informationen auf der Suchergebnisseite zufrieden; weshalb es wichtig ist, dass Unternehmen ihre Inhalte für diese SERP-Features optimieren.
Featured Snippet
Featured Snippets sind der Hingucker der Suchergebnisseite und zwar nicht nur aufgrund ihrer Position über den regulären Suchergebnissen, sondern auch im Hinblick auf das Layout – denn sie sind extra groß und teils mit Bild gestaltet.
Mit Featured Snippets möchte Google seinen Nutzer:innen die schnellsten Antworten liefern und ruft deshalb Informationen direkt relevanten Websites ab, inklusive Titel, URL und ggf. Bilder / Videos. Damit hebt Google zwar die Urheber:innen hervor, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass Nutzer:innen nicht mehr die Quelle – die Website – besuchen müssen; eine klassische Null-Klick-Suche.
Auf der anderen Seite kann ein Features Snippet Leser:innen auch dazu verleiten, die verlinkte Website zu besuchen – und das ist eine gute Chance, sich als Expert:in zu positionieren.
Google Direct Answer Box
Bei „einfachen” Suchanfragen, für die es im Grunde genommen nur eine richtige Antwort gibt, zeigt Google oftmals die Antwort in einer Textbox (inklusive Bild) ganz oben an. Wie bei Featured Snippets wird dein Unternehmen, sofern die gezeigte Information von deiner Website stammt, auch hier mit Seitentitel und Link angezeigt. Allerdings extrahiert Google die relevanten Informationen in der Regel so gut, dass zumindest der erste Informationsdurst erst einmal gesättigt ist.
AI Overviews
Mit AI Overviews bietet Google eine neue KI-gestützte Suchfunktion, bei der als Suchergebnis eine Übersicht mit verschiedenen Quellen im oberen Seitenbereich angezeigt wird. Bisher ist diese Funktion allerdings nur in den USA verfügbar, soll aber schrittweise in weiteren Ländern ausgerollt werden.
Auch in dieser Übersicht versteckt Google den Ursprung der gezeigten Informationen nicht. In der Auswahl – weil mehrere Quellen gezeigt werden – kann deine Website allerdings etwas untergehen.
Knowledge Panel
Bei der Desktop-Suche nach einer Person, einem Ort oder einem Unternehmen werden im Knowledge Panel Informationen in einem Textfeld auf der rechten Seite der organischen Suchergebnisse angezeigt. Dieses Feld enthält die wichtigsten Informationen – deshalb: Knowledge – inklusive Bilder und Links; was ebenfalls die meisten Suchanfragen ausführlich genug beantworten dürfte.
Local Pack
Das Local Pack – auch bekannt als Google Map Pack oder Google 3-Pack – zeigt bei standortbasierten Suchen wie z. B. “Pizzeria Frankfurt” eine Karte sowie eine Liste mit lokalen Unternehmen an. Diese Funktion birgt ebenfalls das Risiko einer Zero Click Search, führt aber in erster Linie zu mehr Sichtbarkeit (sofern dein Unternehmen dort gelistet wird).
People Also Ask (PAA)
Das PAA-Feature ist im Grunde genommen der Vorläufer von AI Overviews mit einer ausklappbaren Liste an Fragen, die zur Suchanfrage der Nutzer:innen passen. Wenn man auf eine Frage klickt, wird eine kurze Antwort mit einem Link zur Quelle angezeigt – was in der Ansicht einem Featured Snippets ähnelt. Wenn du also bewusst Inhalte erstellst, die in diesem Feature angezeigt werden, kannst du die Bekanntheit deiner Marke steigern.
Bei jedem Klick auf eine Antwort generiert Google wiederum weitere verwandte Fragen.
10 Stolperfallen im lokalen SEO-Marketing
Zero-Click-Marketing – so geht’s
Auch wenn die Übersicht der SERP-Funktionen, die eine Zero Click Search begünstigen, erst einmal negativ für dein SEO-Marketing wirken, bergen sie auch Chancen – und zwar kannst du mit den richtigen Optimierungsmaßnahmen deineSichtbarkeit steigern.
1. Wähle die richtigen Keywords
Konzentriere dich auf für dein Unternehmen relevante Keywords, die als Featured Snippets oder im Local Pack ausgespielt werden können. Interessant sind außerdem W-Fragen – zum Beispiel in FAQs oder Blogartikeln –, die in der PAA-Box erscheinen.
Recherchiere relevante Keywords, die potenzielle Kund:innen nutzen, um Produkte oder Services wie deine zu finden.
Untersuche Syntax und Formatierung der aktuellen hervorgehobenen Snippets: Handelt es sich um strukturierte Listen oder Video-Walkthroughs?
Recherchiere relevante W-Fragen, nutze sie ggf. als Überschrift und gib eine klare Antwort, die sich an der aktuellen Antwort (als Vorlage) orientiert.
Wenn du mit deinem Unternehmen in einem Featured Snippet erscheinst, hält Google deine Inhalte für glaubwürdig und vertrauenswürdig – was dein Suchranking deutlich stärkt. Direct Answer Boxes oder Knowledge Panels wiederum zeigen deine Website nicht immer an und führen außerdem (noch) seltener Conversion; weshalb du sie erst einmal vernachlässigen kannst.
2. Erstelle relevante und lesbare Inhalte
Im Zero-Click-Marketing ist eine durchdachte SEO-Strategie wichtiger als je zuvor. Deine Inhalte müssen der Suchabsicht der Nutzer:innen entsprechen und leicht lesbar sein – auch für Suchmaschinen.
Strukturiere deine Inhalte mit kurzen Sätzen, Zwischenüberschriften, Aufzählungszeichen und visuellen Elementen wie Bilder und Videos.
Erstelle Metadaten im Backend, die deine Inhalte (inklusive Bilder) beschreiben, damit du als relevanter Suchtreffer vorgeschlagen wirst.
Schreibe in der aktiven Form und lasse deine wichtigen Keywords ganz natürlich einfließen – also das Gegenteil von Keyword Stuffing.
Generell gilt es, den Google-Prinzipien von E-E-A-T („Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness“) zu folgen.
3. Optimiere deine Maßnahmen für lokale SEO
Mit einer lokale SEO-Strategie schaffst du es in die SERP-Funktionen, die dich Conversions kosten könnten – aber dafür Sichtbarkeit bringen.
Optimiere dein Unternehmensprofile, um in der gesamten Online-Suche mit konsistenten Daten sichtbar zu sein.
Reagiere auf Bewertungen und pflege sie systematisch, um das Kundenvertrauen zu steigern.
Verwalte Filialfinder und lokale Landingpages, um Kund:innen per Klick auf die Wegbeschreibung in dein Geschäft zu führen.
Entwickle eine Social-Media-Strategie, die über reine (Re-)Posts von Inhalten hinausgeht und Kund:innen in einen Dialog verwickelt.
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Ein neuer Ansatz für die Online-to-Offline-Conversion