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Das rasante Wachstum von “In meiner Nähe”-Suchanfragen

Standortvorteil durch Nähe: Die lokale Suche hat in den vergangenen Jahren einen enormen Aufschwung erfahren. Jetzt nimmt der „In meiner Nähe“-Trend sogar noch weiter an Fahrt auf, wie aktuelle Zahlen von Google zeigen.

Wonach suchen Menschen auf ihrem Smartphone? Die Antwort auf diese Frage ist der Schlüssel zu jeder erfolgreichen mobilen Marketingstrategie. Seit geraumer Zeit ist ein Trend unübersehbar: Obwohl Nutzern auf dem Smartphone die ganze Welt offensteht, wird das mobile Gerät oft vor allem für die Orientierung im direkten Umfeld genutzt. Diese Entwicklung ist ungebrochen und verstärkt sich mit einem Zuwachs von 146% jährlich immer weiter.

Lisa Gevelber, Googles Vizepräsidentin für Marketing auf dem nordamerikanischen Kontinent, hat kürzlich Tipps für eine erfolgreiche Mobil-Strategie geteilt. Dass dabei die lokale Suche an erster Stelle stand, kommt nicht von ungefähr. „Falls Sie unsicher sind, wo Sie beginnen sollen, sind mobil-zentrierte Suchanfragen ein guter Anfang“, riet Gevelber auf dem Blog „Think with Google“. Mit mobil-zentrierten Suchanfragen sind jene Wortkombinationen gemeint, die in mindestens drei von vier Fällen auf einem Mobilgerät eingegeben werden.

Zuwachs um 130 Prozent

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Bild: Thinkwithgoogle auf Twitter

Als prominentes Beispiel dieser so aufschlussreichen Suchanfragen nannte die Google-Marketingexpertin jene des Typs „In meiner Nähe“. Gevelber lieferte gleich aktuelle Zahlen mit. Laut internen Auswertungen des Internetgiganten aus den Jahren 2014 und 2015 verzeichneten die „In meiner Nähe“-Suchanfragen binnen eines Jahres einen Zuwachs von 130 Prozent. Der Nutzer vor dem heimischen Computer ist dabei nur noch eine Randerscheinung: 88 Prozent aller „In meiner Nähe“-Suchen erfolgten auf Mobilgeräten.

Ebenfalls interessant: Von diesen Suchanfragen profitieren laut Gevelber nahezu alle Arten von Gewerbetreibenden, seien es Hotels, Autovermieter, Schuhgeschäfte, Banken oder auch Nagelstudios und Imbisse. Nach Ansicht der Managerin sollte der Grundsatz gelten: „Falls Sie über einen physischen Standort verfügen, sind ‘In meiner Nähe’-Suchen vermutlich auch in Ihrem Geschäftsfeld populär.“

Die neuen Zahlen von Google zeigen, dass die enormen Zuwächse der Vergangenheit keine Blase waren. Im April 2015 hatte das Unternehmen vermeldet, dass die Zahl der „In meiner Nähe“-Suchanfragen seit 2011 um das 34-Fache gestiegen waren und sich seit dem Vorjahr fast verdoppelt hatten. Der Mobilanteil betrug Ende 2014 noch 80 Prozent.

Lokale Suche schafft Konversionen

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Bild: Thinkwithgoogle auf Twitter

Nun sind mobile Suchanfragen an sich eine schöne Sache, doch ohne die entsprechenden Konversionen ist damit noch keiner Niederlassung geholfen. Laut Google profitiert der lokale Handel von der Informationsbeschaffung im Vorhinein tatsächlich enorm. So wird jeder Zweite nach einer lokalen Suche auf dem Smartphone binnen eines Tages das Geschäft auch betreten, 18 Prozent dieser Suchanfragen führen bereits innerhalb von 24 Stunden zu einem Kauf.

Das anhaltende und weiterhin zunehmende Interesse an der lokalen Suche wird eindrucksvoll durch eine Auswertung bei Google Trends illustriert. Noch 2011 war „Near me“ nahezu bedeutungslos. 2014 setzte dann ein Anstieg ein, der im Sommer 2015 besonders steil ausfiel und sich auch seit Februar dieses Jahres fortsetzt. Noch abrupter begann der Trend im deutschsprachigen Raum. Hier verzeichnete der Suchbegriff „In meiner Nähe“ im Juni 2014 einen extremen Ausschlag nach oben.

Diese Zahlen zeigen, wie das Internet den lokalen Handel im Wettbewerb mit reinen Online-Konkurrenten zu stärken vermag. Neben der schnellen Suche nach dem nächsten Bankautomaten oder einer noch geöffneten Apotheke wollen immer mehr Verbraucher spontane Ideen umgehend umsetzen und sich vor dem Kauf über Produkte und Dienstleistungen informieren. „In der Nähe“ wird damit auch im Netz zum buchstäblichen Standortvorteil des Geschäfts und Dienstleisters um die Ecke.

Titelbild: © thinkstock