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Erst die Pflicht, dann die Kür: Braucht Ihr Unternehmen eine App?

Eine App ist ein abgeschlossenes System, die mit hohem Aufwand für unterschiedliche Betriebssystemen stetig auf dem neusten Stand gehalten werden muss. Es ist noch nicht lange her, da haben deshalb nicht wenige der App als Smartphone-Format keine Zukunft prophezeit. Das scheint sich zu ändern. Auch weil Google jetzt in die Apps hineinschauen kann.


Mobile Webseiten werden bekanntlich zunehmend wichtig, weil immer mehr Menschen mit dem Smartphone auf digitale Datenströme zugreifen und weil Google diesem Trend insofern Rechnung trägt, dass es (seit dem jüngsten Update) bei seiner mobilen Suche Links zu jenen Webseiten bevorzugt anzeigt, deren Inhalte für die mobile Anwendung optimierte sind. Alles andere wäre auch seltsam: Warum sollte Google auf Mobilgeräten Links zu Inhalten zeigen, die sich auf dem Gerät nur schlecht anschauen lassen?


Keine Frage also: Eine für die mobile Anwendung optimierte Webseite ist heute der Standard. Kein Webseiten-Betreiber sollte seine Besucher mit auf kleinen Display kaum lesbarer Schrift quälen. Eine Frage aber bleibt offen: Braucht es darüber hinaus eine App?


Der US-amerikanische Werbeverband IAB (Interactive Advertising Bureau) hat eine Umfrage veröffentlicht, die zeigt, wie eng Apps und mobile Webseiten verzahnt sind. Demnach sind Apps zwar bei der Nutzung mobiler Geräte nicht mehr wegzudenken, aber es wird eben vor allem aus Apps auf Webseiten gelinkt (siehe Grafik unten). Häufiger als aus Apps heraus werden Webseiten nur über Suchmaschinen aufgerufen.


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Apps und mobile Webseiten sind also häufig keine Alternativen, sie sind vielmehr über Links eng miteinander verbunden. Vor allem Anbieter von Finanzdienstleistungen, Bewegbild, Nachrichten und Produkten sollten über eine eigene App nachdenken. Denn dafür können sich Smartphone-Besitzer die Nutzung von Apps vorstellen (siehe Grafik unten).


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Hinzu kommt: Google hat in diesem Jahr die “Mobile App Indexing API” veröffentlicht. Damit können Entwickler Google mitteilen, wo relevanter Inhalt in der App liegt und unter welcher URL die gleichen Inhalte auf der eigenen Webseite zu finden ist. Google hat dann die Wahl, User entweder auf die Webseite oder in die App zu leiten. Apps bekommen damit eine höhere Aufmerksamkeit, weil sie bei der Google-Suche berücksichtig - also gefunden - werden.


Fazit: Eine für das mobile Internet optimierte Webseite ist Pflicht, eine App bleibt für vielen Branchen und Unternehmen dagegen die Kür - eine Kür allerdings, die sich zunehmend lohnen kann.