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Update lokale Suche: So wirkt sich iOS 9 auf Unternehmen aus

Nur eine Woche nach der Veröffentlichung von iOS 9 am 16. September befindet sich das neue iPhone-Betriebssystem bereits auf mehr als 50 Prozent aller Geräte. So groß war der Anteil der Updater nach so kurzer Zeit noch nie. Apples Konzentration auf Stabilität und Akkulaufzeit scheinen die Kunden zu schätzen. Freilich sind auch neue, spannende Features mit an Bord von iOS 9. Einige wirken sich nachhaltig auf die lokale Suche aus.

Statt medienwirksamer Neuerungen hat sich Apple beim jährlichen großen iOS-Update auf die Kernfunktionen des iPhones konzentriert. Bessere Apps, ein schlaueres Siri, mehr Leistung, höhere Sicherheit, einfachere Updates und endlich (etwas) mehr Akkuleistung.

Wieder überarbeitet wurde die iOS-eigene Suche Spotlight. Diese findet sich künftig wieder links vom ersten Home-Bildschirm und liefert neben häufig genutzten Kontakten und Apps auch eine Auswahl interessanter Nachrichten-Beiträge. In den USA gibt Apple an dieser Stelle außerdem Zugriff auf die meist gesuchten Points of Interest (POI), darunter in den Kategorien Essen, Unterhaltung, Einkaufen und Reisen. Hierzulande fehlt die Schnellauswahl in der Karten-App. Wann die Funktion in Deutschland freigeschaltet wird, ist bisher nicht bekannt.

Einer der Gründe, wieso die POI-Vorschläge nur in den USA eingeblendet werden, ist Gerüchten zufolge die Qualität der Einträge. Nur in den USA scheint sich Apple sicher, dass seine Kunden mit den Vorschlägen zum richtigen Ziel gelangen. Damit die Funktion auch in anderen Ländern zufriedenstellend verwendet werden kann, braucht Apple hochwertigeres Kartenmaterial mit besseren Informationen - oder anders gesagt: ein Werkzeug, um die vielen vorhandenen Quellen sinnvoller zu bündeln. Auf genau diese Aufgabe hat sich das US-Unternehmen Mapsense spezialisiert, das seit kurzem für geschätzte 25 bis 30 Millionen US-Dollar zu Apple wechselte.

Dennoch ist Spotlight für stationäre Händler bereits jetzt von Interesse: Mit iOS 9 sind Nutzer in der Lage, direkt in Spotlight nach Orten in der Umgebung zu suchen. Die angezeigten Resultate stammen nicht nur aus Apples Karten, sondern auch aus anderen Apps. So landen Anwender mittlerweile häufiger mit einer Suchanfrage in Spotlight am Ende in Apps wie etwa https://www.yelp.de.

Auch beim Suchen in Safari versucht iOS 9 Resultate direkt aus der Karten-App einzubinden. Dabei werden die Karten-Resultate noch oberhalb der Suchmaschinenvorschläge gelistet. Die Chance, dass Nutzer nicht auf der eigenen Unternehmens-Webseite, sondern direkt im Verzeichnis-Eintrag auf Apple Maps oder in anderen Apps landen, ist durch iOS 9 also stark gewachsen. Für Unternehmen ist diese Funktion Chance wie Herausforderung zugleich.

In drei Schritten zur iOS 9-Optimierung

Mit dem stärkeren Fokus auf die Resultate in der iOS-eigenen Karten-App (Apple Maps) müssen sich Geschäfte auf mehr Besuche ihrer Online-Profile etwa auf Foursquare oder Yelp und auf weniger Webseiten-Aufrufe einstellen. Aber es genügen wenige Schritte, um das eigene Geschäft dort optimal zu präsentieren.

1. Daten kontrollieren

Das A und O sind die richtigen Angaben der Unternehmensdaten in Verzeichniseinträgen, vor allem in Apple Maps und Yelp. Verlassen Sie sich aber nicht auf die beiden. Sobald andere Unternehmen Spotlight in Ihre Apps integrieren, rücken weitere Portale in den Fokus des Anwenders. Überprüfen Sie deshalb in sämtlichen, verwendeten Verzeichnissen Ihre Kontaktdaten, Unternehmensnamen und Öffnungszeiten. Letztere sind besonders wichtig, da Apple Maps Ihr Geschäft als „Geöffnet“ oder „Geschlossen“ markiert. Achten Sie aus Suchmaschinen-Gründen darauf, dass die Angaben immer gleich sind (Stichwort NAP-Consistency).

2. Schaffen Sie Inhalte

Die richtigen Kontaktdaten sind der Anfang. Damit Kunden auf Sie aufmerksam werden, sollten Sie Ihre Einträge mit weiteren Daten ergänzen, allen voran Bildern. Auch die richtige Anzahl an Schlüsselwörtern ist hilfreich.

3. Strukturieren Sie Ihre Webseite

Verzeichnisse stehen zwar an erster Stelle, eine gut strukturierte Webseite folgt aber direkt im Anschluss. Verwenden Sie bei der Erstellung sogenannte Schema, kleine Informationseinheiten, die bestimmten Abschnitten der Webseite zugeordnet werden. So lässt sich beispielsweise eine Telefonnummer als solche markieren oder Ihre Straße und Postleitzahl explizit als Adresse kennzeichnen. Auf diese Markierungen greift iOS zurück und ermöglicht dem iPhone-Nutzer den direkten telefonischen Kontakt oder die Routenplanung mit nur einer Display-Berührung.