Studien-Überblick: Wie suchen Verbraucher mobil?
Neue Dienste, Apps und Funktionen machen Smartphones und Tablets zunehmend zum mobilen Shopping-Begleiter. Welchen Einfluss haben die schlauen Geräte auf das Einkaufsverhalten ihrer Besitzer? Und was bedeuten die neuen Suchmöglichkeiten für Unternehmen? Aktuelle Studien geben Antworten - ein Überblick.
Google: Was suchen Verbraucher lokal?
Wie suchen und finden Verbraucher Unternehmen auf ihren Mobilgeräten? Diese Frage hat sich Google gestellt und zwei entsprechende Studien in Auftrag gegeben. Wenig überraschendes Ergebnis: Vier von fünf potenziellen Kunden setzen bei der Smartphone- oder Tabletnutzung auf Suchmaschinen, um Informationen zu lokalen Unternehmen zu finden. Suchanfragen werden sowohl zu Hause als auch unterwegs gestellt und richten sich vor allem auf Öffnungszeiten, Adresse und Anfahrt. Deshalb: Diese Informationen sollten auf Ihrer Webseite und in ihren Profilen nicht fehlen. Besonders die Kontaktdaten sind wichtig, da jeder dritte Verbraucher ein lokales Geschäft einem Online-Store vorzieht, sofern das gesuchte Produkt in einem örtlichen Geschäft vorrätig ist.
Hat ein Kunde die gewünschten Informationen gefunden, stattet jeder zweite online Suchende im Anschluss dem gesuchten Geschäft tatsächlich einen Besuch ab. Jeder fünfte Kunde, der vorher lokale Informationen gesucht hat, verlässt das Geschäft sogar mit einem Kauf – eine doppelt so hohe Zahl im Vergleich zu Suchanfragen ohne lokalen Bezug (hier alle Zahlen der Weitere Zahlen hat Google-Umfrage als PDF).
Shareholic: Suchmaschinen sind im Abwärtstrend
Fraglich ist, ob sich dieser Trend fortsetzt. Denn die Verwendung von Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo befindet sich im Abwärtstrend. Der Platzhirsch Google hat von Dezember 2013 bis Mai diesen Jahres 17 Prozent eingebüßt, so die aktuellen Zahlen von Shareholic. Warum das so ist, lässt sich den Zahlen von Shareholic zwar nicht entnehmen, die Vermutung liegt aber nahe, dass Branchenportale wie Yelp oder Foursquare den klassischen Suchmaschinen Konkurrenz machen.
BITKOM: Wie shoppen wir online?
In eine ähnliche Richtung wie Google, jedoch mit stärkerem Bezug auf Online-Shopping, geht die Studie („Trends im E-Commerce – Konsumverhalten beim Online-Shopping“) von BITKOM. Das Sprachrohr der deutschen IT- und Telekommunikationsmedien hat Aspekte beleuchtet wie Verbreitung, Nachfrage, Erfahrungen und Shopping mit dem Smartphone. Ein Ergebnis der repräsentativen Umfrage: Online-Shopper sind mittlerweile klar in der Mehrheit. Wird offline gekauft, wurden als Gründe der Kauf von frischen Lebensmitteln sowie Produkte mit finanziellem Risiko wie Versicherungen, Geldanlagen oder Autos genannt. Potenzial für lokale Händler bietet vor allem der Service vor Ort, da sechs von zehn Online-Käufern bereits negative Erfahrungen mit Online-Shops gemacht haben.
Tipp für lokale Geschäfte: Da die Mehrheit der Online-Shopper mit mobilen Geräten einkauft, sollte die eigene Webseite für die kleineren Bildschirme optimiert sein. Genauso wichtig: Online- wie Offline-Händler sollten auf nachträgliche Bewertungen ihrer Kunden auf Portalen wie Yelp, Foursquare oder Google Maps achten, da diese bei 75 Prozent der Kunden im Entscheidungsprozess eine Rolle spielen.
Gallup: Social Media spielt keine Rolle
Der Trend zum Shopping vom Smartphone und Tablet aus ist also klar erkennbar. Doch anders als die ständigen mobilen Begleiter ist der ebenfalls omnipräsente Social-Media-Trend für Online-Shopper offenbar weniger wichtig. Laut einer Umfrage von Gallup spielen soziale Netze vor allem für die Kommunikation mit Freunden, Familie und Kollegen eine wichtige Rolle. „Großen Einfluss“ bei einer Kaufentscheidung haben Facebook, Twitter und Co. aber nur bei fünf Prozent, für jeden Dritten haben die sozialen Netze einen geringen Einfluss und für eine Mehrheit (62 Prozent) der Social-Media-Nutzer sind soziale Netze bei einer Kaufentscheidung vollkommen unwichtig.