Neue Features: Google zeigt Stoßzeiten in Geschäften an und ermöglicht virtuelle Vorab-Tour durch Geschäftsräume
Der große Vorteil von Geschäften vor Ort gegenüber dem Onlinehandel ist die schnelle Verfügbarkeit. Keine Lieferdauer, kein Warten auf den Paketzusteller.Nurdie fünf Sekunden zwischen PIN-Eingabe und „Vorgang erfolgreich“stehenzwischen Verbraucher und Produkt. Manchmal aber auch einebeträchtlicheWarteschlange. Genau der sagt Google jetzt den Kampf an.
Bei bekannten Geschäften in der Nähe von Wohnung oder Arbeitsstelle weiß man irgendwann, zu welchen Zeiten man diese auf keinen Fall aufsuchen sollte. Wie aber sieht es an unbekannten Orten aus? Lohnt es sich, jetzt Mittagspause zu machen oder sollte man lieber etwas später das Café an der Ecke aufsuchen?
Diese Frage beantwortet Google mit einer neuen, interaktiven Grafik in seiner mobilen App. Unter den Geschäftsinformationen wie Adresse, Öffnungszeiten und Telefonnummer listet Google ab sofort die „Popular times“ (deutsch: Beliebte Zeiten) für jeden Tag der Woche als Balkendiagramm auf. Bisher ist diese Information nur auf Android-Geräten sichtbar, iOS-Anwender und Nutzer der Browser-Version müssen sich noch gedulden.
Google selbst macht keine Angaben dazu, wie die Statistik erstellt wird, das Verfahren liegt jedoch auf der Hand: Nutzerdaten. Bei der Verwendung von Google-Diensten erhebt Google diese, zu denen auch der Aufenthaltsort gehört, automatisch. Sind viele Google-Anwender an einem Ort, bedeutet dies längere Warteschlangen. Google muss also lediglich zurückliegende Datensätze auswerten, um daraus den voraussichtlichen Andrang zu errechnen.
Für Händler ist die neue Funktion Fluch und Segen zugleich. Sehen mögliche Kunden schon vorher, dass ein gerade gefundenes Geschäft derzeit vermutlich überfüllt ist, liegt die Entscheidung, einen Konkurrenten zu besuchen, nahe. Positiv betrachtet kann Googles Information aber auch dazu führen, dass sich die Kundennachfrage etwas besser über den Tag verteilt. Selbst wenn das nur begrenzt der Fall ist, hilft der voraussichtliche Andrang zumindest dabei die personelle Besetzung besser zu planen.
Google öffnet Business View für Dritte
Eine weitere Neuerung aus der Google-Maps-Welt ist die Google Business View –die „Street View für Unternehmen. Dabei haben Händler die Möglichkeit, ihr Geschäft mit 360-Grad-Fotos komplett digital begehbar zu machen. So sind Kunden schon vorab in der Lage, sich die Innenräume eines Geschäftes anzuschauen und einen Rundgang durch den Laden zumachen. Bisher war die Digitalisierung nur in direkter Zusammenarbeit mit Google möglich.Inzwischen arbeitet der Suchmaschinen-Gigant aber auch mit Fotografen und Agenturen vor Ort zusammen. Allein in Deutschland bieten inzwischen etwa 250 Partner die Erstellung eines begehbaren Abbilds an.